3D-Prägungen
Dreidimensionale Prägeeffekte auf Karton
Tastbare und fühlbare Drucke sind besonders reizvoll: Durch die dreidimensionale Prägung gedruckter Bilder können diese noch lebensechter gestaltet werden. So werden etwa die Rinde eines Baumes oder die Noppen eines Basketballs plötzlich greif- und fühlbar.
Psychologischer Mehrwert durch Tastbarkeit
Mit dem haptischen Tasten wird aber auch ein weiterer Sinn aktiviert. Und je mehr Sinne Sie ansprechen, umso höher ist die Vernetzung und Speicherung im Gehirn: So schafft etwa ein angenehm griffiges Mailing eine längere Aufmerksamkeitsspanne, höhere Rücklaufquote und eine verbesserte Erinnerung an Ihre Werbebotschaft.
Varianten von Prägung im Druck
- Ist das Motiv erhaben, spricht man von einer Hochprägung
- Ist das Motiv hineingehend, spricht man von einer Tiefprägung
- Eine einstufige Prägung hat eine erhabene oder vertiefte Ebene.
- Eine mehrstufige Prägung hat zwei oder mehr Ebenen parallel zur Papieroberfläche.
- Skulpturierte 3D-Reliefprägungen zeigen hingegen dreidimensionale Verläufe und Körperformen, etwa ein Gesicht oder eine Statue.
- Ein eher historischer Begriff für eine taktile Prägung ist „Blindprägung“. Diesem mangelt jedoch die genauere Definition, etwa ob erhaben oder vertieft gewünscht. Das Wort "Blind" soll hierbei andeuten, dass das Prägemotiv am unbebilderten Papier positioniert ist, sprich nicht vorgedruckt wurde.
Lichtreflexion verstärkt gedruckten Effekt
Zusätzliche Lichtreflexion verstärkt die optische Wirkung einer Prägung enorm stark. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Metallisierung des Prägemotivs mit einer haudünnen Schicht spiegelnden Metalls, eine sogenannten Folienreliefprägung
- Hochglänzende UV-Lackierung des Prägemotivs, eine sogenannte Lackhochprägung bzw. Lacktiefprägung.
Papier und Karton für Prägungen
Papier und Karton lässt sich bis rund 500g/m² gut prägen. Bei dicken Kartonen und Pappen ist das Material oft zu dick für eine Verformung. Hier kann jedoch zumeist eine gut tastbare Vertiefung eingepresst werden. Zu dünne Papiere haben im Regelfall zu wenig Körper, um eine eindrucksvolle Verformung zu ermöglichen.
Wichtige Tipps für Ihre geprägte Drucksorte
Prägen klingt auf den ersten Blick sehr einfach. Trotzdem sind bereits in der Konzeptionsphase einige Punkte erfolgsentscheidend:
- Das geprägte Bild ist auf der Rückseite seitenverkehrt und invers sichtbar. Eine Hochprägung ist also etwa auf der Rückseite als seitenverkehrte Tiefprägung vorhanden. Oftmals wird die Prägung auf der Rückseite daher im Graphik Design als "Raumteiler" geschickt eingebaut.
- Das menschliche Auge fokussiert stärker auf ablenkende Farbkontraste als auf Höhendifferenzen. Die Prägung eines kontrastreich vorgedruckten Motivs, also etwa eine schwarze Überschrift auf weißem Papier, fällt daher kaum auf. Abhilfe: Hohe Farbkontraste meiden oder eine Lackhochprägung verwenden.
- Die erzielbare Prägehöhe hängt sehr von der Eignung des Papieres zum Prägen ab. Der Papierhersteller als auch wir beraten Sie gerne nähergehend.
- Eine „nackte“ Prägung, ohne Licht reflektierende Zusatzeffekte wie Glanzlack oder Metallisierung, ist ein tolles Plus für die Aktivierung des Tastsinns. Sie wird aber nie der Blickfang sein, der bereits aus der Entfernung potentielle Kundschaften anzieht und zur Betrachtung einlädt.
Nachstehend finden Sie einige „einprägsame“ Beispiele in unserer Fotogalerie:
Eine Prägung ist eine Verformung eines Werkstoffes mittels eines Prägewerkzeugs. So wird etwa Papier zwischen Prägeform und Gegenstück gepresst und dadurch in die Form des Prägestempels gebracht. Dickere Materialien, wie etwa 2mm Graupappe, lassen sich nicht mehr zwischen Prägeform und Gegenstück verformen. Sie können jedoch mittels Prägestempel eine Vertiefung eingepresst bekommen. Hier wird das Material dann nicht verformt, sondern verdichtet bzw. komprimiert.
Eine Prägung auf Papier oder Karton lässt sich optisch durch Hinzufügung von Lichtreflektion massiv verstärken. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Metallisierung des Prägemotivs = Folienreliefprägung
- Hochglänzende UV-Lackierung des Prägemotivs = Lackhochprägung bzw. Lacktiefprägung.
Das menschliche Auge fokussiert stärker auf ablenkende Farbkontraste als auf Höhendifferenzen. Die Prägung eines kontrastreichen Motivs, also etwa eine schwarze Überschrift auf weißem Papier, fällt daher kaum auf. Abhilfe: Hohe Farbkontraste meiden oder eine optische Verstärkung durch Lichtreflektion einbauen. Das geht über Metallisierung oder partielle Hochglanzlackierung des Prägemotivs.
Basis für eine effektvolle Prägung ist zudem ein passendes Material. Dünnes Papier hat weniger Körper zur Verformung als dicker Karton. Bei günstigem, gestrichenen Papier neigt oft der Papierstrich zu einem Aufbrechen bei höherer Verformung. Hochwertige Faltschachtelkartons halten hier mehr aus. Auch die Faserlänge ist ein wichtiges Thema: Lange Fasern überbrücken Höhendifferenzen.
Bei sehr großflächigen Prägemotiven kann es zudem, aufgrund der starken Materialverdrängung, zu einem Werfen oder Wellen des Papiers kommen. Im Extremfall hat man dann etwa eine Broschüre, bei der sich die Titelseite an der Schnittkante aufwölbt.
Zu feine Motive verformen schon nicht mehr, sondern wirken eher wie eine eindrückende Messerklinge auf das Material. Hier kommt es rascher zu Rissen im Papier. Alternative ist hier meist ein Relieflack statt der Prägung, je nach Zielsetzung in Matt oder Glanz.
Beim Prägen wird das Papier verformt. Das ist eine mechanische Belastung für das Fasergeflecht, die zu Rissen im Papier führen kann. Für ein starkes Prägeergebnis sind daher Papiere mit langen Fasern vorzuziehen. Das ist etwa bei den meisten hochwertigen, ungestrichenen Designkartons, wie etwa Gmund Color, gegeben. Auch hochwertige (!), gestrichene Faltschachtelkartons, wie etwa Algro Design, sind meist für Prägungen ausgelegt.
Industrielle Massenware ist hingegen oft problematisch: Vor allem gestrichene Standard-Papiere haben oft viel (billigen) Papierstrich um (teuren) Holzzellstoff zu sparen. Der viele Papierstrich ist jedoch spröde und bricht sehr bald. Obwohl das Prägewerkzeug noch mehr hergeben würde, kann der Anpressdruck dann nicht weiter erhöht werden. Ungestrichene Billig-Papiere haben zwar kein Papierstrich, können jedoch bei kurzen Fasern ebenfalls rasch Risse zeigen.
Ein- und mehrstufige Prägungen sind, bezogen auf die Papieroberfläche, in parallelen Ebenen erhaben oder vertieft. Sie sind geometrisch klar definiert. Eine Reliefprägung hingegen steigt und fällt in freien Verläufen. Typische Beispiele einer Reliefprägung sind Motive wie Körperformen, also etwa Gesichter, Statuen oder ein Teil der Oberfläche eines Golfballs. Typisches Beispiel einer einstufigen Prägung ist ein Schriftzug der in einer Ebene hochgezogen wird.
Eine 3D-Prägung ist ein Überbegriff für alle Arten der Verformung von Papier oder Karton. Dazu zählen Blindprägungen, Hochprägungen, Tiefprägungen, Einpressungen oder Microembossing, jeweils in den möglichen Ausführungen einstufig, mehrstufig oder Reliefprägung.
Eine einstufige Prägung ist, bezogen auf die Papieroberfläche, in einer parallelen Ebene erhaben oder vertieft. Von der Seite betrachtet sieht sie aus wie eine Stufe einer Treppe. Daher die Bezeichnung.
Eine mehrstufige Prägung ist, bezogen auf die Papieroberfläche, in mehreren parallelen Ebenen erhaben oder vertieft. Von der Seite betrachtet sieht sie aus wie mehrere Stufen einer Treppe. Daher die Bezeichnung. Ein einfaches Beispiel ist das Bild eines Taschenrechners: Die 1. erhabene Stufe wäre hier das Gehäuse, die 2. Stufe die hervorstehenden Tasten. Aus der Erfahrung zeigt sich, dass mit 2 Stufen schön gestaltet werden kann. Mehr als 2 Stufen machen jedoch zumeist wenig Sinn und sollten vermieden werden: Die erzielbaren Höhenunterschiede sind hier nur mehr schwach erkennbar.
Eine Blindprägung ist eine Prägung auf Papier oder Karton, bei der es kein vorgedrucktes Prägemotiv gibt. Sie ist also eine Prägung auf einer „nackten“, unbedruckten Stelle des Papiers. Eine genauere Definition, etwa ob die Prägung erhaben hoch oder vertieft ist oder ob einstufig oder mehrstufig, fehlt dem Begriff jedoch.
Blindprägungen kommen besonders schön auf durchgefärbten, dunkelbunten Designkartons. Auch sollte das Design reduziert sein und nicht optisch von der Prägung ablenken. Auf weißem Papier und bei optisch ablenkender Bedruckung rundherum, kann die Wahrnehmbarkeit für das Auge stark beeinträchtigt sein. Unser Tipp: Durch 1:1 Überlackierung mit Licht reflektierendem, glänzendem UV-Lack, kann die Blindprägung optisch sehr stark hervorgehoben werden. Man spricht dann von einer Lackhochprägung bzw. einer Lacktiefprägung.
Eine Hochprägung ist eine Verformung von Papier oder Karton, bei der das Prägemotiv in die Höhe geht. Auf der Lese- bzw. Ansichtsseite ist das Prägemotiv leserichtig und erhaben zu sehen, auf der Rückseite des Papiers ist es folglich seitenverkehrt und vertieft.
Die Hochprägung kann verschieden ausgeführt sein, wie etwa einstufig, mehrstufig oder als skulpturiertes 3d-Relief (siehe hierzu die Erklärungen bei den zugehörigen FAQ-Punkten).
Eine Tiefprägung ist eine Verformung von Papier oder Karton, bei der das Prägemotiv in die Tiefe geht. Auf der Lese- bzw. Ansichtsseite ist das Prägemotiv leserichtig und vertieft zu sehen, auf der Rückseite des Papiers ist es folglich seitenverkehrt und erhaben.
Die Tiefprägung kann verschieden ausgeführt sein, wie etwa einstufig, mehrstufig oder als skulpturiertes 3d-Relief (siehe hierzu die Erklärungen bei den zugehörigen FAQ-Punkten).
Der Begriff „Microembossing“ kommt aus dem Englischen und steht für eine Prägung die aus ultrafeinen Details besteht. Es handelt sich hierbei meist um Elemente wie Schraffuren, Körnungen, Haarlinien sowie mikroskopisch kleine Texte oder Strich-Logos. Eine „normale“ Prägung auf Papier verformt dieses in Höhe oder Tiefe. Microembossing-Prägung auf Papier und Karton erzeugt jedoch lediglich eine feine Einpressung in die Papieroberfläche. Microembossing für sich ist sehr unscheinbar. Erst durch die Kombination mit einer metallischen Beschichtung entfaltet es seine Wirkung. Metallisierungen wie Silber oder Gold spiegeln einfallendes Licht. Dadurch wird das Motiv des Microembossing plötzlich stark sichtbar.
Das geprägte Bild ist auf der Rückseite immer seitenverkehrt sichtbar. Eine Hochprägung ist also etwa auf der Rückseite als seitenverkehrte Tiefprägung vorhanden. Oftmals wird die Prägung auf der Rückseite daher im Graphik Design als "Raumteiler" eingebaut. Bei Visitenkarten hilft man sich zudem oft mit Klappkarten. Bei Umschlägen von Softcover-Broschüren verdecken eingeklappte Flappen oft die Rückseite (6-seitiger oder 8-seitiger Umschlag).
Ja, aber nur mit einer Einpressung. Die dicke Pappe wird also komprimiert. Eine Verformung des Materials ist nämlich bei einer solchen Dicke nicht mehr möglich.
Bei feingliedrigen Motiven ist tast- und sichtbare Erhabenheit alternativ auch mit Relieflack erzielbar.
Das Wort Relief kommt aus dem Französischen und steht für „das Hervorgehobene“. Seinen Ursprung hat es in der Geographie und bezieht sich auf Höhenunterschiede in der Oberfläche der Erde. In der Kunst wird der Begriff Relief für Darstellungen, die sich plastisch vom Hintergrund abheben, verwendet. Ein Beispiel sind etwa Wandornamente oder Schnitzereien. Auch hochwertige Drucksorten, wie edle Einladungen, Visitenkarten oder Buchcover werden gerne mit einer Reliefprägung versehen. Während der Druck den Sehsinn anspricht, aktiviert die Reliefprägung zusätzlich den Tastsinn. Dies führt zu längerer Aufmerksamkeitsspanne und besserem Erinnerungsvermögen.
Ein Hochdruck und eine Hochprägung sind 2 unterschiedliche Verfahren aus dem Druckereiwesen:
Eine Hochprägung ist eine Verformung von Papier oder Karton, bei der das Prägemotiv in die Höhe geht. Auf der Lese- bzw. Ansichtsseite ist das Prägemotiv leserichtig und erhaben zu sehen, auf der Rückseite des Papiers ist es folglich seitenverkehrt und vertieft.
Der Hochdruck, früher auch Buchdruck genannt, ist ein Druckverfahren, bei dem die druckenden Teile der Druckform erhaben sind, vergleichbar mit einem Stempel. Erste mittelalterliche Hochdruckformen waren geschnitzte Holzbuchstaben, die später von gegossenen Bleilettern abgelöst wurden. Heute ist der klassische Hochdruck mit Farben nur noch in Nischen vertreten, etwa bei Letterpress. Technisch nahe verwandt und häufig verwendet ist jedoch die Folienprägung, ein Hochdruck mit Farbfolien statt Flüssigfarbe.
In der Druckereiwelt ist „Prägung“ der Überbegriff für verschiedene Arten der Verformung eines Papieres mittels eines Prägewerkzeugs. Hierbei wird das Papier zwischen Prägeform und Gegenstück verpresst und erhält die Form des Prägestempels. Weitere Merkmale sind hier noch nicht definiert.
Der Begriff der „Blindprägung“ ist bereits eine genauere Definition für eine Prägung auf Papier oder Karton, wo kein Prägemotiv im Druckbild vorgedruckt wurde. Sie ist also eine Prägung auf einer „blinden“, unbedruckten Stelle des Papiers. Für die Beschreibung weiterer Eigenschaften bedürfte es zusätzlicher Definitionen, wie etwa erhaben hoch, vertieft, einstufig, zweistufig und ähnliches.